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veröffentlicht am 29.01.2013

Eine Reform zum 100-jährigen Sportabzeichen

Die Stützpunktleiter, Prüfer und interessierte Bürger informieren sich über die Neuerungen

Eine Reform zum 100-jährigen Sportabzeichen
Auch der Ehrenvorsitzende des Sportkreises Manfred Gollenbeck und der Sportbeauftragte des Kreises Klaus Astheimer wohnten interessiert der Infoveranstaltung bei.

Brigitte Ebers vom Landessportbund Hessen - Leiterin des Bereiches Familien-, Freizeit-  und Breitensport und auch verantwortlich für das Sportabzeichen - stellte in ihrer Präsentation die Neuerungen des Deutschen Sportabzeichens vor.  Das älteste Ehrenab-zeichen der Bundesrepublik Deutschland mit Ordenscharakter soll durch die konzeptionell reformierten Grundlagen nun als klares Leistungsabzeichen und somit auch  ein Instrument  zur  Mitgliedergewinnung und  -bindung für die Sportvereine darstellen, so Ebers.

Das neue Sportabzeichen basiere auf einem sportwissenschaftlichen abgesicherten Leistungskatalog mit den drei Leistungs-stufen Bronze, Silber und Gold, sowie den beliebten Sportarten Turnen, Leichtathletik, Schwimmen und Radfahren. Er bündelt  das sportliche Anforderungsprofil in vier Disziplingruppen anhand der motorischen Grundfähigkeiten „Kraft“, „Schnelligkeit“,  „Ausdauer“ und Koordination“. Der Nachweis der Schwimmfertigkeit bleibt bestehen für den Erwerb des Deutschen Schwimmabzeichens.

Sie erklärte kurz die Notwendigkeit der Reform, da das alte Abzeichen   inzwischen mehr ein Fitnessabzeichen war und der  Leistungskatalog in sich nicht  stimmig gewesen. Man wollte sich neu positionieren und  den Leistungscharakter wieder herstellen.

Nach ihren ausführlichen Darlegungen kommentiert sie, „es ist abzuwarten, ob das neue Abzeichen ankommt. Jetzt muss jeder zeigen wie  sportlich er ist“. Das frühere Abzeichen ist von den Leistungsanforderungen in der Stufe „Silber“ anzusiedeln, erläutert Brigitte Ebers.

Der Landessportbund Hessen arbeite mit den  Prämiumpartnern Sparkassen-Finanzgruppe, Barmer GEK, Ernstings’s family und Ferrero zusammen.

Zum Jubiläum sind Sonder-Veranstaltungen geplant, wie ein Pressegespräch, Sportabzeichen am Berg, die Jubiläums-Hessentour mit 10 Stationen, dem Schulwettbewerb und der Jubiläumsaktion „Engagiert im Sportabzeichen“, hierbei soll Sport in Hessen ein Forum bieten für Prüfer/innen aus Schulen und Vereinen.

Im Anschluss beantwortete Frau Ebers noch Fragen aus dem Auditorium. Es wurde festgehalten, dass die Bestimmungs-änderungen für das Behinderten-Sportabzeichen noch nicht ganz abgeschlossen sind.

Kritik eines Zuhörers wurde laut: „Ob das eine einmalige Sache ist oder soll das so bleiben“. Dies spiegelte wieder, dass die Reform in der Praxis bei den Prüfern mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde.

Ein anderer Prüfer gab zu bedenken, dass es beispielsweise bei der Schnelligkeitsdisziplin 25 m Schwimmen sehr problematisch für den Prüfer ist, die Zeit zu kontrollieren, da oftmals  nur ein 50 m-Becken in den Hallenbädern vorhanden sei.

Auch die Turnübungen, die alternativ angeboten werden, sind für ältere Teilnehmer z.B. 70jährige, sehr schwierig geworden.  Frau Gnida schlug vor, dass man auch auf andere Übungen ausweichen könne, da die Turnübungen für ehemalige Turner/innen, als Spezialisten, gedacht sind.

Daraufhin fordert Christine Gnida die Stützpunktleiter und Prüfer auf, nicht mit negativer Stimmung auf den Sportplatz zu gehen, sondern die Reform anzunehmen. Sie ist bereit Praxisstunden durchzuführen, um die neuen Anforderungen zu trainieren. Auch werden vier Basislehrgänge und eine Fortbildung für Turnen und Radfahren (im September) vom lsb h angeboten.

Für das Erlernen der Trainingsdisziplinen schlägt Frau Ebers kleine Gruppen vor. Spontan bot sich z. B. Karen Hirschfelder an für die Anforderungen im Bereich Koordination „das Seilspringen“.

Auch für das Turnen könne Frau Ebers, falls gewünscht, einen Referenten/in organisieren.

Abschließend fasste Christine Gnida zusammen, dass wahrscheinlich mehr Kinder das Abzeichen ablegen können, da hier die Anforderung für Bronze niedriger liegen als bisher und die Erwachsenen müssen nun öfter auf den Sportplatz kommen und trainieren, um weiterhin das Gold-Abzeichen zu erhalten.

Die Gebühren für das Sportabzeichen bleiben gleich, wie im Jahr 2012 eingeführt, und Kinder sind wie bisher im lsb h Hessen kostenfrei.

Die Referentin warf abschließend motivierend in die Runde, „bringen Sie ein qualitativ gutes Angebot an den Mann und an die Frau“ und wünschte zusammen mit Frau Gnida viel Erfolg.
 
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